Formale Qualität



PIRATES OF THE CARIBBEAN 3; Sehenswert mit 65%!


Ums kurz zu machen: Sechs Piraten reisen um die Welt, um den Untergang der eigenen Welt zu verhindern. Dutzende Schauplätze, Scharmützel und Nebenfiguren lassen die zweite Fortsetzung des grandiosen Erstlings zu einem kinematographischen Moloch mutieren, der überlang über die Leinwand dümpelt. Die – atemberaubenden - Schauwerte des Films hat man unglücklicherweise schon vor Filmstart im Trailer verwendet, so verblassen die beabsichtigten Höhepunkte zu einer bloßen Abfolge von SFX-Großleistungen und produzieren vor allem Langeweile. Eine strenge Hand hätte dem überbordenden Drehbuch schon vor Drehbeginn gut getan, so verliert der Film einen Großteil seiner Magie. Die Mystik und Verruchtheit des ersten Teils hat Gore Verbinsky wortwörtlich versenkt. Nur in der Anfangssequenz, als eine Vielzahl von Piraten dem Tod am Strang entgegen gehen und geheimnisvoll ihre "Hymne" über den Piraten Johoo anstimmen, stellt sich ein kurzer Gänsehautmoment ein. Ihm sollen nur wenige folgen.

So verlässt man einigermaßen ernüchtert den Kinosaal. Offenbar vermag es Hollywood nicht, seine finanziell ungemein einträglichen Präquels auch künstlerisch erfolgreich zu gestalten. Schlußendlich ist das eine aber für das andere unabdingbar, klingeln die Kassen nur, wenn die Filme die Menschen begeistern. Doch derart laue Suppen mutieren schnell zum veritablen Flop an den Kinokassen. Wer die Geduld hatte, dem Film bis zum Ende des Abspanns zu folgen, bekommt noch einen Hoffnungsschimmer serviert, denn Piratennachwuchs ist in Sicht. Hoffen wir, dass diese narrative Vorlage für einen atemberaubenden vierten Teil genutzt wird. Denn trotz aller Mängel, sollte man den Gefallen an den cineastischen Jumbos nicht verlieren. Schließlich hat Hollywood in der formalen Qualität seiner Blockbuster, mehr als nur eine Hand breit Wasser unterm Kiel: Piraten Johooo!